Montag, 22. Oktober 2012

Eine Schleimspur durch ein Labyrinth

Ich spiele ja gerne Sim City und freu mir schon einen Ast ab auf das neue Sim City 2013. Städte planen und Architektur hinpflanzen hat mir schon immer Spaß gemacht.
Laut Mythos soll Will Wright, Game Designer von Sim City, erst an einem Spiel gearbeitet haben, bei dem Städte kaputt bomben musste. Er soll dabei aber bemerkt haben, dass ihm das Aufbauen der Städte mehr Spaß bereitet hat, als das Zerstören. So kam er zu der Idee für Sim City.
Physarum polycephalum ist der Name eines Schleimpilzes der sich weltweit in Wäldern verbreitet. Das ist noch nichts besonderes.
Jedoch ist dieser Pilz ... naja, nicht unbedingt intelligent, aber logistisch ein Meister.
Nicht nur findet er den kürzesten Weg durch jeden Irrgarten instinktiv - es kommt noch besser. Doch dazu empfehle ich lieber dieses angehängte Video.
Und im Übrigen ist auch die größte Einzelzelle der Welt (5,54m²) auch ein Physarum polycephalum.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Eau de Pipi

Auf die Gefahr hin von nun an als unmännlich oder ähnliches zu gelten: Ich oute mich - ich benutze Parfüm. Ich würde zwar nicht soweit gehen und extra beim Douglas shoppen zu gehen - da krieg ich eher durch die verschiedenen Düfte einen Brechreiz, dennoch:
Parfüm gehört meiner Meinung nach einfach irgendwie dazu.
Nun gibt es aber auch einen Beweis dafür, dass diese Vorliebe für duftende Wässerchen ein ganz normales Verhalten unserer Spezies ist. Ein Blick auf unsere Verwandten genügt.
Wobei der Geschmack dieser etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Weiblein und Männlein verschiedenen Affenspezies haben nämlich die Gewohnheit sich in die Hände zu pinkeln und sich dann die Hände an ihrem Pelz trocken zu reiben.
Lange Zeit hatten Wissenschaftler eine ganze Bandbreite an Theorien, wozu dieses Verhalten dienlich sein könnte. Von Kühlung bis hin zu Kriegsbemalung (bzw Kriegsbeduftung) war alles dabei.
Dabei kann man manchmal vom menschlichen Verhalten auf das der Affen schlussfolgern.
Hirnscans, die man an die Trinity Universität in Texas an bei Kapuzineräffchen-Weibchen durchführte geben die Bestätigung: Männlicher Urin wirkt auf die Weibchen erregend. Es ist ein Lockstoff. Affen verwenden ihren Urin als Parfüm.
Noch muss getestet werden wie Männchen auf weibliches Urin reagieren, die Forscher sind sich jedoch sicher, dass da noch mehr dahinter steckt als pures Flirten.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Holy Crab!

Es gibt ja Menschen, die Angst vor Spinnen haben. Diese Menschen haben selten ihre Freude an Marsl Knows Creatures, habe ich doch schon mehrfach über die Achtbeiner berichtet. Man findet in diesem Blog z.B. ein Artikel über die größten Spinnen der Welt sowie über das Paarungsverhalten der vielleicht kleinsten Spinne.
Heute geht es nicht um Spinnen.
Nein, heute möchte ich euch ein Wesen vorstellen, bei dem ich die Angst davor viel eher nachvollziehen kann. Es geht um die Japanische Riesenkrabbe.

Eigentlich spricht das von mir hier gesammelte Bildmaterial dieser Tiefseebewohner (Sie leben in Meerestiefen zwischen 300 bis 400 Metern) für sich - aber hier dennoch ein paar Zahlen.
Die Japanische Riesenkrabbe ist mit einem Gewicht zwischen 16 und 20 Kilogramm und einem Körper(!)durchmesser von über 37cm die größte lebende Krebsart.
Zu diesen Dimensionen der superlative kommt noch eine Beinlänge von ausgestreckt bis zu 3,7 Meter.
Ein durchschnittliches 5 jähriges Kind könnte unter den Beinen eines ausgewachsenen Exemplars durchlaufen, Erwachsenen gehen sie teils bis zur Hüfte.
Oft wird sie wegen ihres Körperbaus auch Japanische Spinnenkrabbe genannt. Ihr Lebensraum ist ausschließlich der Pazifik um Japan, wo sie zur Laichzeit auch gerne mal die Tiefen verlassen und in "seichtere Gewässer" pilgern.
Schon eine gruselige Vorstellung, wie diese riesigen Krabben auf ihren Spinnen gleichen Beinen über den Meeresboden wandern, auf der Suche nach Aas, kleineren Weichtieren und Algen.
HP Lovecraft würde sich freuen, die Arachnophobiker unter euch dagegen wohl weniger.

Montag, 15. Oktober 2012

Eigenurin

Lyoto Machida ist der Brasilianer, der für Karate im MMA Sport steht - mit einer Statistik von 17 Siegen bei nur 3 Niederlagen. "The Dragon" galt einige Zeit in der UFC in seiner Gewichtsklasse als unschlagbar. Der ehemalige UFC Light Heavyweight Champion hat ein Familienrezept, dass ihn zu seinem Erfolg führte: Eigenurin. Lyoto Machida trinkt täglich, genauso wie sein Bruder und sein Vater, ein großes Glas seines eigenen Urins. Diese, ich möchte mal sagen "alternative Diät" soll die körpereigenen Abwehrkräfte anregen und verstärken. Prost!
Warum ich euch das erzähle? Man hat eine Schildkröte gefunden, die ebenfalls diese Diät durchzieht.
Ihr stellt euch jetzt bestimmt die Frage, wie das überhaupt gehen soll. Die anatomische Besonderheit dieser Schildkröte ist ganz einfach: sie pisst aus ihrem Maul.
Als ich davon erfahren habe konnte ich nicht anders als sofort in die Tasten zu hauen. Ich habe ja schon viele Leute gesehen, die Scheiße reden, aber noch nie jemanden oder etwas, dass aus seinem Maul pinkelt.
Doch die Chinesische Weichschildkröte, deren deutsche Bezeichnung ich vergeblichst gesucht habe, scheint daraus den gleichen Vorteil zu ziehen, wie Lyoto Machida: sie scheint resistenter gegen typische Schildkröten-Krankheiten zu sein, als andere Arten es sind.
Naja, um aber an der Stelle doch etwas korrekt zu sein: der Urin gelangt durch die Blutbahnen der Schildkröte in ihr Maul, also technisch gesehen ist es nicht wirklich Urin in unserem Verständnis. Oder wie seht ihr das?
Wissenschaftler versuchen derweil herauszufinden, ob man aus diesem Verhalten eine Therapie für Patienten mit Leberschaden entwickeln kann.