Dienstag, 28. Februar 2012

Lovercall!

Meine Bio-Lehrerin hatte immer die besten Beispiele, um uns die faszinierende Welt der Evolution nahe zu bringen. Am tiefsten hat sich der Nördliche Bootsmannfisch in mein Hirn eingebrannt.
Dieser hat einen ganz besonderen Lockruf für seine Weibchen: Er brummt einfach so laut er kann. Klingt jetzt nicht besonders, oder? Wenn jedoch nur ein paar Männchen in gewisser Nähe sind, dann kann dieses Brummen, ca. 100Hz, bringt es sogar Bootswände zum vibrieren. Daher der Name.
Um selber nicht hörgeschädigt zu werden, konrtolliert die selbe Hirnregion sowohl die Tonproduktion und den Gehörsinn. Beim Balzruf wird die eigene Geräuschempfindlichkeit deutlich gesenkt.
Das übrigens nur Weibchen mit befruchtbaren Eiern angelockt werden ist übrigens deren Östrogenspiegel geschuldet. Der sorgt dafür, dass sich ihre Ohren öffnen, bei anderen Weibchen sind diese geschlossen.

Montag, 27. Februar 2012

Vögel vögeln!

Hach ja, der Klimawandel. Bringt nur Probleme mit sich: Die Polarkappen schmelzen; weil der Golfstrom abgelenkt wird, wirds in Europa immer kälter; Wasserknappheit; Vögel werden untreu ... bitte was?

Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass unberechenbares Klima Vögel dazu bringt, ihre Partner häufiger zu wechseln.
Dies hat einen Grund: Wenn Weibchen ihren Partner häufiger wechseln, haben ihre Kinder verschiedene Väter - ihre genetische Vielfalt ist größer. Das heißt es wird wild rumgevögelt für den Artenerhalt.
Um das zu belegen haben die Forscher über 200 Vogelarten beobachtet, Daten gesammelt und ausgewertet und diese mit den Wetterstationen im Umfeld verglichen. Dabei ist wichtig, dass es sich um eigentlich monogame Vogelarten handelt. Und siehe da: sie wechseln tatsächlich dauernd den Partner.
Mehr lustige Wortspiele erspar ich mir jetzt mal.

Sonntag, 26. Februar 2012

Ähnlich wie Seide

Was ist lang und schleimig? Nicht, was ihr Ferkelchen vielleicht denkt. Lang und schleimig trifft als Beschreibung auf alle Tiere zu, über die ich an diesem schönen Sonntag Abend berichtet habe. Und um diesen Abend auch gebührend abzuschließen fehlt hier noch ein ganz besonderer Kollege: der Schleimaal.

Schleimaale besitzen keine Schuppen sondern eine feine, lederartige Haut die von einer dichten Schleimschicht bedeckt wird. Daher auch ihr Name. Dieser Schleim, den sie produzieren enthält keratinartige Proteine und erinnert an eine glibbrige Version von Seide. Schleimaale sind heute wegen ihrer feinen Lederhaut sehr beliebte Fangfische. Vor allem an der Westküste Nordamerikas wird er kultiviert.

Der Grund aber, weswegen er es in diesen Blog geschafft hat ist und bleibt der Schleim. Diesen kann er in Schreck-Momenten panisch übermäßig produzieren. Man kann dieses Verhalten am besten mit dem von Tintenfischen vergleichen, die Tinte ins Wasser abgeben.
Wie viel das aber sein kann, zeigt das Bild.
Yummi!

Nicht Wurm, nicht Schlange!

Ok, wem die Muräne von eben schon zu viel war, der sollte jetzt lieber aufhören zu lesen. Alle anderen sind hier ganz richtig:
In Indien hat man eine ganz neue Tierart entdeckt, die auf den ersten Blick aussehen wie gewöhnliche Regenwürmer. Doch was so aussieht wie einfache Regenwürmer sind nicht einmal ansatzweise gewöhnlich - zumindest für die Wissenschaft. Denn gewöhnliche Regenwürmer haben keine Knochen ...
Es handeln sich hierbei um Amphibien, die sich wie Regenwürmer verhalten - sie haben keine Arme, wühlen sich durch die Erde durch ... was Würmer halt so machen. Aber dennoch - Amphibien.
Mit diesem Fund wurde eine komplett neue Familie der Amphibien definiert. Creepy, zugegeben, aber spannend!

Muräne unterm Messer

Okay, das ist was neues: im niederländischen Tierpark "Burgers Zoo" wurde im Januar eine Muräne erfolgreich operiert. Das rund 1,5 Meter lange Tier hatte einen Tumor, der von einem Team aus Tierärzten, Meeresbiologen und Tierpflegern des Zoos entfernt wurde.
Ihr fragt euch sicherlich genau wie ich mich gefragt habe: Wie zur Hölle betäubt und operiert man so einen Fisch?
Ganz einfach: Man hat die Muräne narkotisiert indem ihrem Wasserbecken Betäubungsmittel zugefügt wurde. Kaum war sie breit, hat man sie aus dem Wasser genommen und ab auf den OP-Tisch gepackt. Während der Operation wurde dem Tier noch weiter über einen Schlauch ständig mit Sauerstoff angereichertes Wasser in den Mund gespritzt, sodass es über die Kiemen selber atmen konnte. Auch dieses Wasser war natürlich mit Mittelchen versehen, um die Muräne länger ruhig zu behalten.
Dem Tierchen geht es inzwischen wieder gut und es schwimmt weiter - munter, nicht mehr narkotisiert und ohne Tumor - in seinem Becken. Tolle Geschichte und so ...

Mittwoch, 22. Februar 2012

Jesus Christ!

Basilisken (nicht die Viecher aus den Sagen, sondern die Gattung der Leguanfamilie) sind schon so faszinierende Viecher: auf den ersten Blick sehen sie aus wie gewöhnliche Echsen - aber wenn man sie einmal aufschreckt können sie zeigen was in ihnen steckt. Basilisken haben den Beinamen "Jesus-Christus-Echse". Könnt ihr euch vorstellen, woher das kommt? Right!
Wie Marius Müller Westernhagen schon gesungen hat: "Und ich kann übers Wasser gehen ..."
Im Endeffekt schaffen sie das dank Mulden unter den Füßen, unter denen sich genug Luft staut um damit einen Hovercraft-Effekt zu erzeugen. ... Kommt euch auch gerade die gleiche Frage? (Pinky-Voice: "Hatte Jesus trotz Sandalen runzlige Füße?")
Hier der Videobeweis.

Dienstag, 21. Februar 2012

Die Triops-Challenge - Intro

Ihr kennt sie vielleicht noch aus dem mehr als legendären YPS-Heft oder dem Kosmos Baukasten: Urzeitkrebse. Um mal ein bisschen mit dem Nostalgiefaktor zu spielen: man musste nichts weiter tun als ihre Eier in Wasser zu geben und dann schlüpften binnen weniger Stunden diese kleinen, lebenden Fossilien. Sie wurden zwar nie sehr groß (meist brauchte man eine Lupe, um sie zu sehen) und lange hatte man auch keinen Spaß an ihnen - doch ich glaube das eine bedingte das andere.


Wir sind alle älter geworden. Wir sind reifer geworden. Wir sind erwachsener geworden. Und genau deswegen machen wir das gleiche nochmal.

Ein Komilitone und ich rufen zur Triops-Challenge auf. Die Regeln sind simple:
- Alle Teilnehmer setzen am gleichen Tag die Eier ins Wasser ab
- Basis für die Challenge ist das Kosmos "Urzeit-Krebse selber züchten" Mitbring-Experiment (Preis < 10 Euro)
- Es dürfen keine anderen Eier oder weiteren Eier verwendet werden. Andere Aquarien, Luftpumpen, Sand, Futterzusätze, Aquarienpflanzen usw sind jedoch vollkommen legal
- Am Ende wird sich schon zeigen wer die schönsten Krebschen hat - und wenn nicht hat es immerhin Spaß gemacht
- Location: Animationsinstitut Filmakademie Baden-Württemberg

Ich werde Marsl Knows Creatures dazu verwenden, meinen Teil der Challenge zu dokumentieren. Dome, the challenge is on!

Die Rache der Bienen

Vor ein paar Wochen (?) habe ich euch gezeigt, was Japanische Hornissen (die auch Riesenhornissen genannt werden) so mit Europäischen Bienen veranstalten. Das reinste Massaker. Ihr erinnert euch.
Wen die Europäischen Bienen so hilflos diesen Riesen ausgeliefert sind, was machen dann ihre japanischen Artgenossen? Ich hatte euch versprochen diese Frage zu klären, sobald ich passendes Filmmaterial gefunden habe. Man muss einfach Respekt vor Bienen haben ...
Das Video vom National Geographic zeigt das Vorgehen der Japanischen Bienen gegen eine Riesenhornisse: wie im Kollektiv stürzen sie sich auf den Feind, ummanteln ihn und erzeugen durch den Flügelschlag eine solche Hitze, dass ihr Gegner lebendig gekocht wird. Dabei übersteigen sie exakt die Temperatur-Toleranzgrenze von Hornissen, bleiben aber unter ihrer. Glaubt ihr nicht? Viel Spaß!


Montag, 20. Februar 2012

French Kiss mal anders ...

Okay, ich hab euch schon Zombie-Larven und andere seltene Parasiten gezeigt. Doch wenn es um wirklich beängstigende, abartige und merkwürdige Parasiten geht hab ich ein neues Highlight für euch: Cymothoa exigua.
Für diesen parasitären Krebs (um genau zu sein Assel) habe ich keinen deutschen Namen finden können, auf Englisch wird er jedoch "Tongue-eating louse" genannt. Und das ist so ziemlich genau, was dieser kleine Fratz macht:
Er schwimmt als Jungtier frei im Meer rum, nistet sich in ein Fischmaul ein, zapft das Blut der Fischzunge an, um  sich davon zu nähren, die Zunge verkümmert, die Assel wächst und ersetzt irgendwann die Zunge komplett. Das geht sogar so weit, dass dieser Parasit die Funktion der Zunge komplett übernimmt.
Yummi!

Sonntag, 19. Februar 2012

Kleine Drachen

Kleine Flugechsen gibt es viele - diese haben aber eher nur die Angewohnheit, zu gleiten, nicht aktiv zu fliegen, wie es z.B. die Drachen der Mythen-, Sagen- und Fantasywelten tun. Wie sollten sie auch? Alles, was sie in Richtung "Flügel" besitzen, ist eine Haut welche an die Arme festgewachsen ist. Diese wird gespannt und siehe da: sie gleiten wie Fallschirmspringer durch die Lüfte. Naja, fast.

Nun hat aber die Evolution einen Schritt in Richtung Drachen gemacht: man hat eine Flugechse gefunden, deren Flügel getrennt von ihren Vorderläufen gewachsen sind und somit richtige Flügel sind. Ob sie damit auch richtig fliegen können usw ist mir nicht bekannt. Aber man sollte sicherheitshalber diese kleinen Echsen im Auge behalten - nicht dass sie irgendwann unsere Jungfrauen und unser Gold stiehlt und unsere Städte mit ihrem Feueratem straft.

Samstag, 18. Februar 2012

Zyklopen

Sie gehören zu den bekanntesten Wesen der Mythologie: Zyklopen. Die einäugigen Riesen haben ihren Ursprung in den Mythen der griechischen Antike. Von dort verbreiteten sie sich über die Sagenwelt des Mittelalters weiter in die Popkultur der Fantasy-Literatur. Egal wie alt - dank Romanen, Comics, Cartoons, usw kann sich heute jeder etwas unter einem Zyklopen vorstellen.
Die meisten Mythen haben ihren Ursprung in der Natur: sei es durch eine falsche Sichtung, Naturphänomenen, unbekannte Tierarten oder seltsame Knochenfunde.

Bei den Zyklopen scheint es übrigens letzteres zu sein. Die seltsamen Schädel, die man auf einigen Mittelmeerinseln fand, hatten anstelle der beiden Aughöhlen nur ein großes Loch. Heute ist klar, von welchen Wesen diese Knochen stammten. Keine Zyklopen, sondern Zwergelefanten.
Diese hatten nur eine Körperhöhe von 90cm und waren eine Rückbildung, als der Meeresspiegel anstieg und sie so von ihrem afrikanischen Festland getrennt wurden und sie so auf den neuen Inseln, wie z.B. Kreta, Malta oder Zypern gefangen waren. Nahrungsknappheit sorgte für die geringere Körpergröße. Den Alten Griechen waren diese Minirüssler bereits nicht mehr bekannt. Die Knochen lieferten ihnen jedoch so ein ganz anderes Bild.

Man vermutet übrigens, dass mit diesen Rüsseltieren auf Shetland-Pony Größe noch ein anderes Tier der Sagenwelt erklären lässt: Sinbad, der Seefahrer, soll beobachtet haben wie ein riesiger Adler (Der Vogel Roc), mit einem Elefant in den Fängen über das Meer geflogen.
Wenn man jetzt wieder an die Zwergelefanten denkt, deren Jungtiere nur so groß wie Schäferhunde waren ... na, kommt ihr drauf?
Und so schließt sich wieder der Kreis, denn das Bild von dem Zyklopen dort oben stammte aus dem Filmklassiker "The 7th Voyage of Sinbad".

Freitag, 17. Februar 2012

Die Großen Alten ...


Nein, bei diesem Beitrag geht es nicht um die Wesen aus HP Lovecrafts Schöpfungen, wie z.B. Great Cthulhu - auch wenn diese Wesen hier schon fast mit ihnen vom Alter her mithalten können.
Wer TED Talks noch nicht kennt, dem kann ich diese Vortragsreihe nur wärmstens ans Herz legen. Egal zu welchem Thema halten hier Experten besonders inspirierende und "jaw-dropping" Reden. So auch Rachel Sussman.

Diese Frau beschäftigt sich mit den vom Alter her ältesten Lebewesen der Welt und hat dabei mehrere Wesen gefunden, die über mehrere Jahrtausende alt sind.
Es handeln sich hierbei nicht um Tiere sondern um Pflanzen und Pilze. Ich kann diesen Vortrag nur wärmstens empfehlen - es ist atemberaubend, wie alt diese Pflanzen sind und wie sie überleben konnten.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Da geht der Hund baden ...

Und wieder was zum Thema: lustige Tiere.
Wie sehen eigentlich tauchende Hunde aus?
Über eine Komilitonin bin ich auf diese Bilderserie gestoßen.
Have fun:

http://www.shockmansion.com/2012/02/15/scuba-dooby-doo-hilarious-photos-of-dogs-underwater/

Wie soll man die auch finden?

Chamäleons haben allgemein bekannt die Eigenschaft, sich zu tarnen: sie passen sich farblich an ihre Umwelt an.  In Madagaskar wurde jetzt jedoch eine Chamäleon-Art entdeckt, die das Talent, verborgen zu bleiben, fast perfektioniert hat. Leider ist ihnen das übliche Talent, sich zu verfärben auf der Strecke geblieben. Dafür sind die meisten Käfer auf der Insel größer.
Jawohl, dieses niedliche Reptil wird keine 3cm groß. Damit ist es das bisher kleinste Reptil der Welt. Ain't it a sweety?
Hier übrigens die Quelle: http://www.n24.de/news/newsitem_7673961.html

Dienstag, 14. Februar 2012

Der Blob des Tierreichs

Die Tiefsee ist ein seltsamer Ort. Vor allem im Südwestpazifik. Dies ist die Heimat des sogenannten Blobfischs - der Name ist Programm.
Was aussieht wie ein geschmolzenes Vanilleeis ist ein Fisch, dessen Körper aus kaum Muskeln sondern aus einer Gallertartigen Masse besteht, die nur eine gering höhere Dichte als das Meerwasser besitzt.
Dadurch verbrauchen sie nur minimal Sauerstoff und Energie bei ihrer Jagd auf Krebse und Weichtiere.
Unter Wasser sehen diese Blobfische übrigens nicht so deprimiert aus.

Montag, 13. Februar 2012

Japanische Hornissen vs Europäische Bienen

Einfach episch. Versuche von Japanischen Imkern europäische Bienenkulturen in Japan anzusiedeln steitern regelmäßig. Grund dafür sind die einheimischen Hornissen, die extremst aggressiv auf diese Einwanderer reagieren. Dieses Video veranschaulicht sehr gut, was passiert wenn die Hornissen von dem Besuch Wind bekommen. Wie sich die japanischen Bienen gegen die Hornissen verteidigen erzähle ich an einer anderen Stelle. Hier erstmal der Videobeweis. So viel zum Thema "Tiere führen keine Kriege" ...

Marsl knows creatures reloaded

Hier könnte so viel mehr gehen ... und hier wird so viel mehr gehen, versprochen. In Zukunft werden hier mehr Kuriositäten aus der Welt des Tierreiches u.ä. Ich freue mich auf Anregungen, Feedback und Kommentare. Shared auch ruhig via Facebook, Twitter oder sonstwie falls euch der Blog udn die Einträge gefallen. Hier ein glücklicher Fisch für euch. Allons-y!